Hotel Madame Reve

Hotel Bewertung

Mit geschlossenen Augen stellt man sich den idealen Aufenthalt in Paris vor – eine Vision von Haussmann-Crème-Steinen, ein Blick über die Zinkdächer auf den Montmartre oder vielleicht den Louvre. Minimalismus, der sich wie Maximalismus anfühlt, das immer schöne, aber unnahbare Personal, und das Gefühl der Belle Époque ohne den Wirrwarr. Wenn man die Augen öffnet, erblickt man l’Hôtel Madame Rêve, das die Verkörperung dieser Vision ist.

Die Zimmer sind hell und geräumig, mit bequemen Betten, Blick auf den Himmel durch die schrägen Fenster und Möbeln, die das robuste Aussehen eines französischen Safari-Camps haben. Ob sie nun auf die Stadt oder den Innengarten blicken, die Terrasse ist eine willkommene Ergänzung.

Das Hotel ist groß, umrundet eine ganze Ecke des 1. Arrondissements und liegt über dem Postamt des Louvre. Die Flure haben etwas von Tarantino/Kubrick; ihre orangefarbene Beleuchtung, ihre Länge... Sie sind lang genug, um Straßenschilder zu rechtfertigen.

Es gibt einen Fitnessraum, doch die Atmosphäre ist zu pariserisch, um sich dem Sport hinzugeben; stattdessen zieht einen die kulinarische Verlockung an. Das Restaurant La Plume repräsentiert das Zusammenprallen der Pariser Kulturen, was nicht immer auf positive Resonanz stößt. Das Konzept mit den grünen, lebendigen Wänden, die zum Himmel hin offen sind, erzeugt einen schönen Effekt, unabhängig von Regen oder Sonnenschein. Dennoch wirkt die fusionierte französisch-nipponische Küche manchmal zwischen Fusion und Verwirrung aufgeteilt. Das rein französische und köstliche Frühstück könnte eine sicherere Wette sein. Das Madame Rêve Café hingegen präsentiert sich klassisch und traumhaft pariserisch – mit Kronleuchtern, skulptierten Stühlen und einer Vitrine für Campari, Gin und Calvados. Das hübsche und unaufdringliche Personal nimmt natürlich gerne Ihre Bestellung entgegen.

James Patterson